KAMERUNISCHES KULTURERBE IN DEUTSCHLAND: ERKENNTNISSE UND PERSPEKTIVEN

Die internationale Konferenz zum Thema: “Kamerunisches Kulturerbe in Deutschland. Erkenntnisse und Perspektiven”, das in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Kamerun in Berlin organisiert wurde, fand vom 1. bis 3. Juni 2023 im Zuge des Nationalfeiertags von Kamerun und im Rahmen der Veröffentlichung des Sammelwerks Atlas der Abwesenheiten. Kameruns Kulturerbe in Deutschland statt, was aus dem Forschungsprojekt „Umgekehrte Sammlungsgeschichten“ hervorgegangen ist.
Dieses von der DFG finanzierte Projekt wurde von einer Gruppe von Forscherinnen und Forschern der Technischen Universität Berlin und der Universität Dschang von Anfang bis Ende durchgeführt und von Prof. Bénédicte SAVOY von der Technischen Universität Berlin und Prof. Albert GOUAFFO von der Universität Dschang koordiniert.

Drei Tage lang diskutierten und tauschten Forscher und Publikum, die zahlreich aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichem Hintergrund angereist waren, über so unterschiedliche Themen wie “Rekonstruktion historischer Fakten”, die es ermöglichen, den oft gewalttätigen Weg kultureller “Entitäten” aus Kamerun nach Deutschland zu rekonstruieren, den “Wissenstransfer”, der über die oft schwierige Wahl der Worte und Sprachen berichtet, die verwendet werden (oder verwendet werden sollen), um die Geschichte der Enteignungen und die Perspektive der Enteigneten zu vermitteln, oder auch das Thema der “Wiederverbindung mit dem kulturellen Erbe”. Hier ging es um den Austausch über die Zukunft des kamerunischen Kulturerbes nach 100 Jahren Abwesenheit oder sogar die Präsenz kamerunischer Werke und Artefakte, die Professorin SAVOY angesichts der aktiven Rolle, die sie zum Zeitpunkt ihrer erzwungenen “Deportation” nach Deutschland während der Kolonialzeit zwischen 1884 und 1919 spielten, als “Agency” zu bezeichnen vorschlägt.

Das 522 Seiten wichtige Opus ist ein bisher unveröffentlichtes Werk, das den Weg von mehr als 40.000 kamerunischen Macht-, Kult- und Kunstagenturen nachzeichnet, die in den Museen ausgestellt oder in den Depots von fast 40 deutschen Museen gelagert sind. Die deutsche Version des Atlas der Abwesenheiten. Kulturelles Erbe Kameruns in Deutschland erscheint ab Juli 2023 im Reimer Verlag. Die Online-Ausgabe ist bereits bei Arthistoricum erhältlich: (https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1219)

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