DAAD VERLEIHT DEN JACOB-UND-WILHELM-GRIMM-PREIS 2025 AN PROFESSOR ALBERT GOUAFFO VON DER UNIVERSITÄT DSCHANG

Anlässlich des Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), der vom 20. bis 27. Juli 2025 in Graz, Österreich, stattfand, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) den Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Preis 2025 an den kamerunischen Germanisten und Forscher Professor Albert GOUAFFO verliehen.

Professor GOUAFFO, der deutsche Literatur und Kulturwissenschaften lehrt, ist derzeit Leiter der Abteilung für Verwaltungsangelegenheiten, Studienangelegenheiten und Forschung an der Universität Dschang. Zuvor war er mehrere Jahre lang Leiter der Fremdsprachenabteilung derselben Universität. Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und seit 2019 vor allem Mitglied des Beirats der Abteilung „Kulturgüter und Sammlungen aus kolonialen Kontexten“ des „Deutschen Zentrums Kulturgutverluste“.

Dieser Preis, der zum ersten Mal an einen afrikanischen Wissenschaftler vergeben wird, zeichnet Forschende weltweit aus, die sich durch ihre Arbeiten im Bereich der Germanistik hervorgetan haben.

Der Preisträger hat sich im deutschsprachigen Raum durch seine Forschungen zu historischen Fragen des literarischen und kulturellen Wissenstransfers sowie zur Provenienz von Kulturgütern, menschlichen Überresten und zoologischen oder botanischen Relikten aus kolonialen Kontexten – insbesondere aus Kamerun – einen Namen gemacht.

Zu seinen zahlreichen Arbeiten zählt ein Forschungsprojekt, das er gemeinsam mit Professorin Bénédicte SAVOY von der Technischen Universität Berlin durchführte und das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wurde. Unter dem Titel „Umgekehrte Sammlungsgeschichte. Kommentierter Atlas des materiellen Erbes Kameruns in deutschen Museen“ (2020–2023) entstand daraus die Publikation „Atlas der Abwesenheit. Das kulturelle Erbe Kameruns in Deutschland“ (2023).

Dieses Werk, das die Verteilung kamerunischer Kulturgüter in Deutschland kartografiert, zeigt, dass sich in deutschen öffentlichen Museen mehr als 40.000 Objekte befinden, die während der deutschen Kolonialherrschaft über Kamerun (1884–1916) der kamerunischen Bevölkerung entrissen wurden.

Diese prestigeträchtige Auszeichnung ist eine große Ehre für Kamerun und unterstreicht die Exzellenz seiner Forschenden auf internationaler Ebene. Sie verdeutlicht auch die lebendige akademische und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Kamerun und Deutschland, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als wahre Botschafter der Kulturdiplomatie agieren.

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